wie ich zum Tai Chi kam

Früher konnte ich mir unter Tai Chi nichts vorstellen. Ich hatte im Jahr 2002 einen Schnupper-Wochenendkurs in Qigong belegt und dann alles vergessen – von wegen, es ist noch da!

Doch vorher das Tai Chi: Ich begegnete meinem Meister Hajü Steinert und ich war fasziniert vom Säbel. Als Jugendliche habe ich Sportfechten gemacht – vielleicht ein Erklärungsversuch. Ich habe die Säbelform in mich aufgesogen und es ist bislang meine Lieblingswaffe. Auch die Form mit dem scharfen Säbel zu laufen ist für mich so schön – obwohl sehr konzentriert, damit ich nicht aus versehen etwas von mir abschneide. Das ist die Kunst: Gegenwärtig zu sein, wirklich im HIER und JETZT zu sein.

Säbelform am Strelasund

Inzwischen liebe ich die Langform ebenfalls, weil es so eine schöne Art der Bewegungskunst ist. Es ist schön, die Luft zwischen den Fingern zu spüren.
Diese Begeisterung versuche ich meinen Schülern mitzugeben: diese geniale Kombination aus Sport, Entspannung und Kampfkunst. Etwas später bekam ich wieder Zugang zum Qigong: Jedes mal ein erneutes Herantasten an die alten Übungen und jedes Mal wieder die Frage, warum ich das nicht öfter mache. Diese Übungen sind genial. So simpel und so kraftvoll. Danke!

Die große Herausforderung ist für mich Tai Chi mit Kindern zu üben. Kinder, und hier besonders Jungen, haben den Drang, sich zu messen und zu Ringen und zu Rangeln. In der Schule wird das nicht gern gesehen, es ist aber wichtig, um das Körper- und Selbstbewusstsein zu stärken. Hier zu lenken und den Schwerpunkt auf Fairness zu legen kann eine Chance sein, dass sog. AD(H)S-Kinder wieder in ruhigeres Fahrwasser kommen. Das sehe ich als eine Aufgabe für mich.

Und noch etwas: es kann sein, dass meine Hündin auch am Tai Chi-Unterricht teilnimmt. Allerdings macht sie dann meist Schlaf-Qigong.