Seid gegrüßt, ihr Lieben!
Bereits Anfang Oktober stand eine Bewohnerin in der Landsbymøte und bat alle darum, jetzt Refleks ( wozu ein x?) zu tragen und Taschenlampen
dabei zu haben. Es würde jetzt die dunkle Zeit beginnen. Als ich vor 25 Jahren nach Greifswald kam, stellte ich fest, dass es im Sommer ca 25 min länger hell war, als in Frankfurt/M! Und so beobachte ich jetzt auch wie die Zeiten des Sonnenauf- und untergangs sind. Heute (21.11.) geht die Sonne ca 8:30 Uhr auf. Aber die Dämmerung setzt schon gegen 7 Uhr ein. Und das finde ich richtig schön
– gerade die Zeit der Dämmerung ist so spannend und so anders. Eben ein Übergang. Und dieser Übergang dauert ca 1,5 Stunden! (In Portugal dauert die Dämmerung nur ein paar Minuten, das ist doch schade.) Die Abendzeiten bekomme ich jetzt nicht mehr so wirklich mit, weil hier noch alle irgendwie beschäftigt sind. Das wird sich auch für die Morgendämmerung noch ändern… Es soll um Mittwinter wohl erst gegen halb 11 hell sein. Ich bin gespannt, wie sich das anfühlt.
Das Dorf ist übrigens nie wirklich dunkel, weil überall diese wundervolle Wegbeleuchtung angeschaltet ist. Die ganze Nacht. Diese Leuchten lerne ich mehr und mehr lieben. Als Ich hier Ende März das erste mal war, fand ich diese Lampen komisch. Sie sind in einem unregelmäßigen Sechseck (am Grund) geformt, das sich dann in einer Art Kapuze weich abschließt. Diese Form ist wirklich schwer zu beschreiben. In einem Buch fand ich, dass es die Kristallform sein soll. Für mich sehen sie wie kleine Wesen aus, die eine Kapuze haben und unter dieser das Gesicht hervor leuchtet. Irgendwie lebendig. Die Lampen
sind ca 1m hoch und leuchten auf den Weg. Das Material ist Beton. Da sie schon ein paar Jahrzehnte stehen und sicherlich schon der ein- oder andere Schneepflug mal dagegen gedrückt hat, stehen einige etwas schief. Auch einige Wege haben sich verändert oder werden nicht mehr genutzt, und so stehen einige Lampen etwas eigenwillig in der Landschaft. Es ist alles in Veränderung, wird mir so bei jeder Begegnung mit so einer Lampe klar.
Eine ältere Mitbewohnerin (sie ist schon 80 Jahre und ich würde sie nicht als Mitarbeiterin bezeichnen, auch wenn sie sich wirklich noch viel engagiert) erzählte, das
s diese „Nonnenlampen“ (wirklich!) seit (sie wusste es nicht mehr so genau) 1989 massenweise in Vidaråsen hergestellt wurden. Sie wurden verkauft an andere Camphilldörfer und anthroposophische Einrichtungen in Norwegen.
Deswegen gibt es „unten“ (bergab) (bei der Snekkerverksted (Tischlerei) den Bereich, der sich „Betong“ nennt. Dort wurden diese Lampen hergestellt.
Seid ganz lieb gegrüßt
Ute
