4. Woche – Regenwetter

Seid gegrüßt, ihr Lieben!

Für diese Woche ist sehr viel Regen angesagt. Schade, dass es so warm ist, sonst könnte es schneien.
Am Mittwoch ging es mit einer Bewohnerin (und meiner Mentorin) nach Tønsberg zum Osteoporosesentrum. Mit modernster Technik wurde ihre Wirbelsäule durchleuchtet. Und die üblichen Fragen, ob sie Milch trinken würde. An dieses Märchen glaube ich schon lange nicht mehr…. Aber egal, anschließend hat sie sich neue Bettwäsche ausgesucht. Sie und ihr Angetrauter gehören zu den Menschen, die nichts wegwerfen und überzeugt werden müssen, dass es auch schön ist, mal etwas neues zu haben. Und (ganz wichtig), das Alte dann auch wegzuwerfen. Schritt für Schritt.
Anschließend sind wir zu XXL gefahren. Eine große Kette mit Sport – und Outdoorkleidung und entsprechendem Equipment. Ich habe mich entschieden einen Fahrradhelm zu kaufen. Es wird doch ganz schön schnell, die Hügel mit dem Rad runter zu sausen. Es gibt keine Vorschrift einen Fahrradhelm zu tragen, aber es ist wärmstens empfohlen. Ich habe mit für so ein mattes Eierschalenmodell entschieden. In orange! Aber keine „Quietschfarbe“! Allerdings ist bei dieser Wetterlage kein Fahrradfahren angesagt. Und Zeit dafür habe ich erst wieder am Sonntag.
Nachmittags war Landbymøte, wie jeden Mittwoch. Interessant hier war, dass gefragt wurde: ob die neue Schwester (ich war gemeint!) schon willkommen geheißen wurde. Also noch einmal eine ganz andere Überlegung, uns alle als Geschwister anzusehen. Das fühlt sich ganz gut an. Auch wenn ich als hamburger Deern ja immer ein bisschen länger brauche, um aufzutauen. Wir hatten noch Huskveld (Hausabend) und Co-Workermøte.
Es war ein entspannter Tag, auch wenn er mal wieder recht lang war. Es ist doch ganz schön anstrengend, immer (oder fast immer) in einer fremden Sprache zu sprechen. Untereinander sprechen wir viel englisch oder norsk. Es hat sich herausgestellt, dass zwei Co-Workerinnen eine andere gemeinsame Sprache haben: russisch. Die eine kommt aus Lettland und die andere aus der Slowakei.
Donnerstag:
Es begann der große Introkurs für alle neuen Medarbeider aus allen Camphill-Dörfern. Für mich nicht, weil ich dachte, dass es hier im Haus genug zu tun gibt. Die Arbeit muss ja doch gemacht werden. Das Gjestehus war so voll, dass sogar Matratzen auf dem Boden lagen!
Hier im Haus hatte jemand Geburtstag. Ich durfte den Kuchen backen! Der Abend war lang, weil ich den Abenddienst als Vertretung übernommen hatte. Ich wäre gern noch zum Norwegischkurs für Fortgeschrittene gegangen, aber vielleicht nächste Woche.
Freitag:
Den ganzen Tag mit kurzen Pausen Regen. Inzwischen gibt es Warnungen vor Überschwemmungen. In den nächsten Tagen soll es weiterhin regnen. Mal sehen, wie es weitergeht…
Heute morgen waren wir ein großer Kreis von Menschen, die gesungen haben. Das war schön. Anschließend hatte ich eine Einzelstunde norwegisch. Uttale – Aussprache. Das war gut und jetzt kenne ich auch den Tekst des Liedes, das wir jeden Mittwoch nach der Møte – dem Treffen singen.

Hatte ich schon erwähnt, dass wir Mäuse haben? Es wurde erzählt, dass die Mäuse im Winter, wenn Schnee liegt nicht mehr im Haus sind. Da bin ich mal gespannt. Es sind auf jeden Fall schlaue Mäuse, weil sie sogar die Erdnussbutter von der Falle ab schlecken können, ohne dass die Falle zuschnappt. Vielleicht war der Fallensteller einfach nur tierlieb? Es haben aber fast alle Häuser Mäuse. Und frech sind sie…aber auch irgendwie niedlich. Natürlich, es sind ja possierliche Tiere, aber bitte nicht im Haus.

Zum Beitragsbild: Eine Saga ist eine Säge, die dort mal durch Wasserkraft angetrieben wurde. An anderen Ufer kann man noch Mauerreste sehen. Und es ist viel Wasser unterwegs.

Liebe Grüße

Ute